Jungheinrich präsentiert auf der CeMAT 2008, der internationalen Leitmesse für die Intralogistik, eine neue Fahrzeug-Studie mit dem Namen „Concept 08“. Diese zeigt neue Lösungen für Energieeffizienz und Ergonomie im Staplerbereich. Der ganzheitliche Ansatz von Jungheinrich lautet: Energie...
Bei der neuen Fahrzeugstudie „Concept 08“ handelt es sich um einen Niederhubwagen zum Mitfahren mit einem komplett neuen Energiespeicher- und Antriebskonzept: Lithium-Ionen-Akkus plus Direktantrieb sorgen zukünftig für noch mehr Energieeffizienz als die bereits heute bei Jungheinrich serienmäßig eingesetzte Drehstromtechnik. Dr. Klaus-Dieter Rosenbach, Mitglied des Vorstandes der Jungheinrich AG, zuständig für das Ressort Technik: „Der beste Beitrag zum Umweltschutz ist Energie, die nicht verbraucht wird!“
Die neue Batterietechnik wird außerdem eine deutlich kompaktere Bauweise und damit auch komplett neue Fahrzeugkonzepte sowie eine verbesserte Ergonomie erlauben. Beim Concept 08 stellen ergonomisch gestaltete, einfach per Daumen zu steuernde Bedienelemente für beide Fahrtrichtungen eine ermüdungsfreie Handhabung des Fahrzeugs sicher. Durch die Integration der Antriebe unterhalb einer niedrig gehaltenen Plattform wird der Fahrer in Zukunft „mitschweben“, anstatt mitzugehen oder mitzufahren. Ein gefedertes, geräuschloses Fahrwerk sorgt für ein völlig neues Fahrgefühl.
Der hoch effiziente Direktantrieb ist eine Weiterentwicklung der bereits sehr effektiven und umweltfreundlichen Drehstromtechnologie, die heute in nahezu allen Elektrostaplern von Jungheinrich zum Einsatz kommt. Er ermöglicht in Verbindung mit den Lithium-Ionen-Batterien deutlich größere Fahrzeug-Reichweiten und kürzere Ladezeiten als bisher. „Die Technologie im Konzeptfahrzeug ist in der Lage, eine echte Alternative zu den noch in der Erforschung befindlichen Antrieben mit Wasserstoff-Brennstoffzellen zu werden“, erklärt Dr. Klaus-Dieter Rosenbach. „Sie wird dem Kunden in Zukunft viel Geld sparen und schont außerdem die Umwelt.“ Das Konzeptfahrzeug aus der Grundlagenentwicklung des Hamburger Unternehmens setzt damit Maßstäbe für die gesamte Branche. CeMAT-Besucher können das „Concept 08“ auf dem Jungheinrich-Messestand bereits in voller Funktion erleben.
Der ganzheitliche Ansatz der neuen Energie- und Antriebskonzeption von Jungheinrich lautet: Energie intelligent speichern und effizient nutzen. Die Verwendung von Lithium-Ionen-Akkus sorgt dafür, dass zukünftig deutlich weniger Energie benötigt wird – von der Speicherung bis zum Verbrauch – und leistet damit einen maßgeblichen Beitrag zum Klimaschutz. „Unter dem Strich kann man feststellen“, sagt Prof. Dr. Christoph Weber, Inhaber des Lehrstuhls für Antriebe und elektronische Schaltungsentwicklung der Fachhochschule Kiel, „dass mit dieser neuen Technologie ein deutlich sparsamerer Umgang mit der gespeicherten Energie realisierbar wird.“ Konservativ gerechnet könne man insgesamt von mindestens 15 Prozent Einsparung an Energiekosten bei gleichbleibenden Leistungsdaten ausgehen, so Prof. Weber weiter.
Möglich wird der deutlich sparsamere Umgang mit der gespeicherten Energie durch einen neuen Ansatz in der Energiespeicherung. Die Lithium-Ionen-Batterien weisen bezüglich des Lade- bzw. Entladeverhaltens eine deutliche Effizienzsteigerung im Vergleich zu herkömmlichen Bleibatterien auf. Sie halten doppelt so lange und sind zudem absolut wartungsfrei. Ein spezielles Batteriemanagement gewährleistet, dass die Zellen permanent kontrolliert werden. „Das macht die Lithium-Ionen-Akkus auch in der Praxis sicher“, erläutert Prof. Weber. Sie sind mit etwa einem Drittel des Volumens und einem Viertel des Gewichtes deutlich kompakter und leichter als Bleibatterien. Dies führt zukünftig zu einer spürbaren Verringerung des Fahrzeuggewichtes.
Im Gegensatz zu Bleibatterien kann die Kapazität der Lithium-Ionen-Akkus fast zu 100 Prozent genutzt werden. Eine Tiefenentladung ist durch den Einsatz des Batteriemanagement-Systems praktisch ausgeschlossen. Ein weiterer positiver Aspekt liegt in der Schnellladefähigkeit der Lithium-Ionen- Akkus. Zum kompletten Wiederaufladen des Akkumulators wird zukünftig nur noch eine Stunde benötigt. Ein Wechsel der Batterie ist somit in vielen Fällen unnötig.
Im Concept 08 kann das wirtschaftliche Potenzial, das in der Zwischenladungsmöglichkeit liegt, schon heute ausgeschöpft werden. Hierzu fährt der Bediener mit den Gabelspitzen des Fahrzeuges in eine speziell dafür vorgesehene Ladestation, die so genannte Docking-Station. Über die Gabelspitzen erhalten die Lithium-Ionen-Akkus Kontakt zum Ladegerät. Der Start und die Beendigung des Ladevorganges erfolgen vollautomatisch. „So kann der Fahrer den Stapler beispielweise in seiner Mittagspause wieder aufladen, was die Reichweite und damit die Verfügbarkeit des Fahrzeug deutlich erhöht“, so Dr. Klaus-Dieter Rosenbach, Vorstand Technik bei Jungheinrich.
Jungheinrich-Elektrostapler werden bisher durch bereits sehr effektive Asynchronmotoren angetrieben. Im Gegensatz dazu besitzt das Concept 08 einen Direktantrieb, das bedeutet permanent erregte, drehmomentstarke Synchronmaschinen mit Hochleistungsmagneten. Da auf Grund des Direktantriebes zukünftig keine Getriebe mehr benötigt werden, führt dies neben einer deutlichen Geräuschreduzierung zu einer zusätzlichen Erhöhung des Wirkungsgrades.
„Alles in allem lässt sich durch diesen Direktantrieb im Vergleich zu Asynchronmotoren viel Energie einsparen“, erläutert Prof. Weber. Auch beim Hubantrieb setzt Jungheinrich neue Maßstäbe. Dieser ist hydraulikfrei und mit einer Kugelumlaufspindel ausgerüstet. Neben einer deutlichen Effizienzsteigerung zeichnet sich der Hubantrieb durch seine geringe Geräuschentwicklung aus.
Das Concept 08 ist dank der neuen Batterietechnologie sehr kompakt. Mit einer Gesamtlänge von 1.765 Millimetern (bei einer Gabellänge von 1.150 Millimetern) ist es um etwa 630 Millimeter kürzer als ein analoger Elektro-Niederhubwagen zum Mitfahren. Auch vergleichbare Mitgängergeräte sind deutlich länger als das Concept 08, rechnet man den für den Bediener benötigten Platz hinzu. Das Konzeptfahrzeug ist somit prädestiniert für Mitfahreinsätze bei engsten Raumverhältnissen. Das wird zu einer deutlich höheren Umschlagleistung im Kundeneinsatz führen.
Jungheinrich gehört zu den international führenden Unternehmen in den Bereichen Flurförderzeug-, Lager- und Materialflusstechnik. Als produzierender Logistikdienstleister bietet Jungheinrich seinen Kunden ein umfassendes Produktprogramm an Staplern, Regalsystemen und Dienstleistungen für die komplette Intralogistik. Die Jungheinrich-Aktie wird an allen deutschen Börsen gehandelt.