AE-Wert plus 9 Prozent, Auftragseingang in Stück plus 22 Prozent / Umsatz um 4 Prozent gesteigert / Weltmarkt für Flurförderzeuge auf Vorjahresniveau / Marktvolumen in Europa plus 8 Prozent / Konzernumsatz 2015 zwischen 2,6 und 2,7 Milliarden Euro
Hamburg. Die Jungheinrich AG ist gut in das neue Jahr gestartet. Der Auftragseingangswert aller Geschäftsfelder lag in den ersten zwei Monaten des neuen Geschäftsjahres mit 418 Millionen Euro um 9 Prozent über dem Vorjahreswert von 384 Millionen Euro. Der stückzahlbezogene Auftragseingang im Neugeschäft stieg in den ersten beiden Monaten des Jahres um 22 Prozent auf 15,8 Tausend Fahrzeuge. Mit 418 Millionen Euro übertraf der Auftragsbestand des Neugeschäftes per Ende Februar 2015 den Wert von 379 Millionen Euro am 31. Dezember 2014 um 10 Prozent.
Der Weltmarkt für Flurförderzeuge erreichte mit 164,0 Tsd. Fahrzeugen bis Ende Februar 2015 nahezu das Vorjahresniveau (164,9 Tsd. Fahrzeuge). Das Marktvolumen in Europa, Hauptabsatzmarkt für Jungheinrich, stieg um 8 Prozent. Während der Markt in Asien um 14 Prozent zurückging, legte der nordamerikanische Markt um 13 Prozent zu. Hintergrund des Marktrückganges in Asien war die stark rückläufige Nachfrage nach verbrennungsmotorischen Gegengewichtsstaplern in China (minus 33 Prozent).
Der Umsatz des Jungheinrich-Konzerns lag in den ersten beiden Monaten 2015 bei 391 Millionen Euro (Vorjahr: 375 Millionen Euro) und übertraf damit den Vorjahreswert um 4 Prozent. Im gleichen Zeitraum ging das Produktionsvolumen aufgrund der geringeren Zahl von Produktionstagen um 6 Prozent auf 13,7 Tausend Fahrzeuge zurück.
Vor dem Hintergrund der fast durchgängig positiven Konjunkturprognosen für alle Regionen der Welt, insbesondere für den Euroraum, geht Jungheinrich davon aus, dass das weltweite Marktvolumen für Flurförderzeuge im laufenden Jahr weiter steigen wird. Das Marktvolumen in Europa sollte sich ebenfalls positiv entwickeln. Dabei dürfte die Nachfrage in Westeuropa weiter steigen, wenngleich weniger stark als im Vorjahr, während die Entwicklung in Osteuropa stabil bleiben sollte. In Asien geht Jungheinrich von einem anhaltenden Marktwachstum aus, wenn sich der Markt in China im Jahresverlauf wieder erholen sollte. Das Wachstum des nordamerikanischen Marktes sollte sich ebenfalls fortsetzen.
„Auf Basis dieser positiven Einschätzungen erwarten wir für 2015 einen Auftragseingang sowie einen Konzernumsatz in einer Bandbreite von 2,6 bis 2,7 Milliarden Euro. Das EBIT für das laufende Geschäftsjahr sollte nach unserer Einschätzung bei einem Wert zwischen 190 und 200 Millionen Euro liegen“, erklärte Hans-Georg Frey, Vorsitzender des Vorstandes, anlässlich der Jahrespressekonferenz am 25. März 2015 in Hamburg.
Das abgelaufene Geschäftsjahr verlief für Jungheinrich sehr erfolgreich: Das Unternehmen hat 2014 Rekordwerte mit deutlicher Steigerung zum Vorjahr bei Auftragseingang, Umsatz und EBIT erzielt. Die Produktionszahlen übertrafen erstmals den Spitzenwert von 2007 vor der globalen Finanzkrise.
Der wertmäßige Auftragseingang, der alle Geschäftsfelder – Neugeschäft, Miete und Gebrauchtgeräte sowie Kundendienst – umfasst, stieg im Vergleich zum Vorjahreszeitraum um 8 Prozent auf 2.535 Millionen Euro (Vorjahr: 2.357 Millionen Euro). Besonders gut entwickelte sich das Neugeschäft, das um 114 Millionen Euro zulegte. Der stückzahlbezogene Auftragseingang im Neugeschäft stieg von 78,2 Tausend Fahrzeugen im Vorjahr um 9 Prozent auf 85,6 Tausend Fahrzeuge. Das Produktionsvolumen, das zeitversetzt dem Auftragseingang folgte, stieg um 15 Prozent gegenüber dem Vorjahreswert von 72,5 Tausend Fahrzeugen und erreichte 2014 mit 83,5 Tausend Fahrzeugen einen neuen Rekordwert. Der Auftragsbestand des Neugeschäftes lag zum 31. Dezember 2014 mit 379 Millionen Euro um 4 Prozent über dem Vorjahreswert von 366 Millionen Euro.
Das Weltmarktvolumen für Flurförderzeuge steigerte sich 2014 um 8 Prozent auf 1.094 Tsd. Fahrzeuge. Dabei kamen die wesentlichen Wachstumsimpulse aus Westeuropa, China und Nordamerika. Europa, Hauptabsatzmarkt für Jungheinrich, verzeichnete einen Zuwachs von 9 Prozent auf 344.500 Stück, wobei die Nachfrage in Westeuropa um 11 Prozent kletterte, während das Marktvolumen in Osteuropa nahezu stabil blieb.
Der Konzernumsatz legte im Berichtsjahr um 9 Prozent auf 2.498 Millionen Euro (Vorjahr: 2.290 Millionen Euro) zu. Alle Geschäftsfelder trugen zum Umsatzwachstum bei, insbesondere das Neugeschäft mit einer Steigerung um 13 Prozent. Die Erlöse im Inland nahmen um 7 Prozent auf 655 Millionen Euro (Vorjahr: 613 Millionen Euro) zu. Die Auslandsumsätze kletterten um 10 Prozent auf 1.843 Millionen Euro (Vorjahr: 1.677 Millionen Euro). Die Auslandsquote erhöhte sich damit auf 74 Prozent. Der Anteil des außereuropäischen Umsatzes am Konzernumsatz stieg auf 9 Prozent.
Mit einem um 12 Prozent auf 193 Millionen Euro verbesserten Ergebnis vor Finanzergebnis und Ertragsteuern (EBIT) erreichte Jungheinrich einen neuen Höchstwert (Vorjahr: 172 Millionen Euro). Darin ist ein positiver Sondereffekt aufgrund der Anpassung des niederländischen Pensionsplanes in Höhe von 6,7 Millionen Euro enthalten. Die EBIT-Umsatzrendite betrug 7,7 Prozent (Vorjahr: 7,5 Prozent). Die entsprechende Kapitalrendite auf das eingesetzte zinspflichtige Kapital (ROCE) lag bei 18,4 Prozent (Vorjahr: 18,7 Prozent). Das Ergebnis nach Steuern verbesserte sich um 18 Prozent auf 126 Millionen Euro (Vorjahr: 107 Millionen Euro). Das Ergebnis je Vorzugsaktie stieg auf 3,73 Euro (Vorjahr: 3,18 Euro).
Vorstand und Aufsichtsrat der Jungheinrich AG tragen dieser Entwicklung Rechnung und werden der Hauptversammlung am 19. Mai 2015 vorschlagen, eine deutlich um 0,18 Euro erhöhte Dividende in Höhe von 0,98 Euro je Stammaktie und 1,04 Euro je Vorzugsaktie auszuschütten. Dies entspricht einer Steigerung der Dividende je Vorzugsaktie um 21 Prozent.
Zum 31. Dezember 2014 waren konzernweit 12.549 Mitarbeiter beschäftigt (Vorjahr: 11.840), davon 6.911 im Ausland (Vorjahr: 6.484) und 5.638 im Inland (Vorjahr: 5.356). Somit erhöhte sich die Stammbelegschaft im abgelaufenen Geschäftsjahr um 709 Mitarbeiter, davon 282 in Deutschland. Der Großteil des Mitarbeiterausbaues entfiel auf die Vertriebsgesellschaften in Europa und Asien. In der Metropolregion Hamburg beschäftigte Jungheinrich 2.550 Mitarbeiter zum 31. Dezember 2014 (Vorjahr: 2.466 Mitarbeiter), davon 1.130 Mitarbeiter am Standort Norderstedt (Vorjahr: 1.125 Mitarbeiter). Die Zahl der Beschäftigten am Standort Moosburg (inkl. Werk Degernpoint) nahm um 95 Mitarbeiter auf 1.125 Mitarbeiter (Vorjahr: 1.030 Mitarbeiter) zu.
Die Ausgaben des Jungheinrich-Konzerns für Forschung und Entwicklung überstiegen 2014 den Vorjahreswert um 11 Prozent und betrugen 50 Millionen Euro (Vorjahr: 45 Millionen Euro). Die Investitionen in Sachanlagen und immaterielle Vermögenswerte betrugen im abgelaufenen Geschäftsjahr 84 Millionen Euro (Vorjahr: 91 Millionen Euro). Zu den Schwerpunkten gehörten die Modernisierung der Produktion im Werk Moosburg, der Ausbau des Gebrauchtgeräte-Zentrums Dresden, der Neubau eines Trainingszentrums im Werk Norderstedt und der Bau der neuen Hauptverwaltung in Hamburg. Dr. Volker Hues, Vorstand Finanzen der Jungheinrich AG: „Nachdem wir in den letzten Jahren schwerpunktmäßig unsere Produktionsstätten auf den modernsten Stand gebracht haben, werden wir nun massiv in den Vertrieb investieren. Insgesamt planen wir für 2015 ein Investitionsvolumen von 90 bis 100 Millionen Euro.“
Jungheinrich gehört zu den international führenden Unternehmen in den Bereichen Flurförderzeug-, Lager- und Materialflusstechnik. Als produzierender Dienstleister und Lösungsanbieter der Intralogistik steht das Unternehmen seinen Kunden mit einem umfassenden Produktprogramm an Staplern, Logistiksystemen, Dienstleistungen und Beratung zur Seite. Die Jungheinrich-Aktie wird an allen deutschen Börsen gehandelt.