Maureen hat als Jungheinrich International Graduate (JIG) in Belgien gearbeitet – und dabei nicht nur neue Wörter, sondern auch neue Perspektiven kennengelernt.
Ein neues Land, ein neues Team und eine völlig neue Umgebung: Der Start in Belgien war für mich genauso spannend wie herausfordernd. Ich bin Maureen aus Singapur. Von Januar bis April 2025 war ich im Rahmen des Jungheinrich International Graduate Programmes in Belgien. Bereits wenige Tage nach meiner Ankunft wich meine anfängliche Unsicherheit: Begrüßungen in der Landessprache, wechselnde Mittagsrunden und der regelmäßige Austausch mit Kolleginnen und Kollegen aus unterschiedlichsten Abteilungen machten es leicht, mich willkommen zu fühlen.
Ein echtes Highlight: unser selbst eingeführter „Dessert Friday“. Jeden Freitag brachte jemand einen Nachtisch aus dem Heimatland mit. Was als kleine Idee begann, entwickelte sich schnell zu einem festen Bestandteil unserer Woche – und wurde zur süßesten Möglichkeit, interkulturellen Austausch zu erleben und neue Kontakte zu knüpfen. Mousse au Chocolat, Mochi, Frangipane, Limburger Vlaai oder Eierlikör – jede Woche ein neues Geschmackserlebnis und eine neue Geschichte dahinter.
Natürlich durfte auch das Probieren lokaler Spezialitäten nicht fehlen. Was wäre ein Belgien-Aufenthalt ohne „Moules-frites“ – Muscheln mit Pommes? Also: mutig bestellt, neugierig probiert – und prompt am nächsten Tag mit einer Magenverstimmung belohnt. Ob es an den Muscheln lag, bleibt offen. Sicher ist nur: Die Erinnerung bleibt, auch wenn mein Verhältnis zu diesem Nationalgericht vorerst... zurückhaltend bleibt.
Auch fachlich war mein Aufenthalt eine bereichernde Erfahrung. Eines der bedeutendsten Projekte, an dem ich beteiligt war, drehte sich um datenbasierte Effizienzsteigerung im Vertrieb. Besonders spannend: Das Projekt war nicht an eine bestimmte Abteilung gebunden, sondern ermöglichte mir, teamübergreifend zu arbeiten – sowohl mit den regionalen Sales Units als auch mit Kolleginnen und Kollegen aus der Zentrale.
Dabei habe ich erstmals erlebt, wie es ist, nicht nur operative Aufgaben zu übernehmen, sondern Verantwortung für ein gesamtes Projekt zu tragen – inklusive Stakeholder-Management. Das war nicht immer einfach. Vor allem das Delegieren von Aufgaben und das Vertrauen in die Expertise anderer war eine Herausforderung. Doch gerade dieser Perspektivwechsel – vom "Doer" zur Projektleiterin – hat meine persönliche und fachliche Entwicklung maßgeblich geprägt.
Im Vergleich zu meinem Heimatland Singapur war das Arbeitstempo in Belgien oft etwas ruhiger – was jedoch Raum für intensivere Diskussionen und ein besseres Verständnis für das Geschäftsumfeld bot. Umso wichtiger war es, Eigeninitiative zu zeigen und aktiv auf andere zuzugehen. Die Arbeitskultur in Belgien fühlte sich in vielerlei Hinsicht vertraut an: ein hoher Stellenwert für Pünktlichkeit, gruppenorientiertes Arbeiten und eine eher indirekte Art der Kommunikation – ganz ähnlich wie in Singapur.
Ein Satz, den ich wohl nie vergessen werde, stammt von einem Kollegen nach Feierabend: „Hip hip rose!“ – eine charmante Mischung aus Toast, Teamgeist und Lebensfreude. Für mich steht dieser Spruch symbolisch für die positive Stimmung, die ich in Belgien erleben durfte.
Mein Tipp an zukünftige JIGs: Nutzt die Zeit außerhalb des Büros. Genau dort entstehen oft die tiefsten Verbindungen – und genau das macht den Unterschied zwischen einem Auslandsaufenthalt und einer echten Auslandserfahrung.